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Reisebericht nach Villamartin

Eine Flugreise mit Hindernissen und Happy End!

"Hallo Ihr Lieben,

einige von euch haben es im Vorfeld mitbekommen, daß meine Freundin Micha und ich nach monatelanger Vorbereitung am 12.10.12 gestartet sind Richtung Andalusien, um insgesamt neun Hunde auf ihr neues Leben, beginnend am Flughafen München, zu begleiten. Es waren Hunde von insgesamt drei Orgas, alles bestens organsiert, alles war geplant, und auch wenn Andreas und ich zusammen mit den Podis aufgrund einer Autopanne am Donnerstag erst viel später als geplant von unserem Kurzurlaub in Südtirol zurückkamen, ging es trotzdem nach wenigen Stunden und kaum Schlaf morgens um 2 Uhr los Richtung München.

Andreas hat Micha und mich chauffiert, mit vier Transportboxen als Gepäck, und die erste Panne bereits am Morgen, geplanter Abflug 06.15 Uhr, verschoben auf 08.15 Uhr. Aber egal, wir kamen nach drei Stunden Flug am Flughafen Jerez de la Frontera an und die Mitarbeiter von der Perrera Villamartin standen schon bereit, um uns und das Gepäck in Empfang zu nehmen. Und nach 45 Minuten Fahrt waren wir endlich da, die Villamartin lag vor uns, und ich war furchtbar nervös und aufgeregt. Die Holländerin Saskia, die diese Perrera leitet und dort so tolle Arbeit leistet, nahm uns gleich in Empfang und wir bekamen einen kurzen Überblick über die Perrera. Ich war absolut angenehm überrascht, alles war sauber, die Zwinger und die Ausläufe, alle Hunde in gutem Zustand, keine verletzten Tiere und auch wenn selbst in dieser Perrera noch viele Tiere eingeschläfert werden müssen, so verdient diese Perrera in meinen Augen fünf Sterne.

Tja, und dann kamen die ersten Kontakte mit den Hunden, ich habe euch einige Fotos angehängt, und ich weiß gar nicht, wieviele Streichler, Knuffler und Bussis ich verteilt habe und wieviel Liebe, Zuneigung und Hundebussis ich im Gegenzug bekommen habe, ich glaube, es waren wesentlich mehr. Leider war unsere Zeit in der Perrera nur begrenzt, nach einem kurzem Imbiß und vielen Erklärungen, Infos und Geschichten von Saskia kamen wir dann in etliche Zwinger und Ausläufe, und es war nicht ein Hund dabei, bei dem ich das Gefühl hatte, ich könne mich ihm nicht unbedenklich nähern. Herrje, was wurden wir über den Haufen gesprungen, niedergeschmust und überschwänglich begrüßt, ich wäre gerne noch Stunden und Tage dort geblieben, aber gegen halb drei hieß es dann Abschied nehmen, und unsere Reisebegleiter wurden ins Auto bzw. in die Flugboxen verladen. Mit nach Deutschland durften die bezaubernden Galgas ANNA und LUSA, sowie die zwei Jungspunde KATINKA und DIVA(ich denke, einige erinnern sich noch an Katinka? Ja, sie hatte zweimal so viel Pech, daß sie nicht ausreisen durfte und im dritten Anlauf hat es nun endlich geklappt! Katinka lebt nun bei ihrer Pflegefamilie in Reichenbach und es geht ihr ganz wunderbar ...) Als wir dann in Sevilla ankamen, warteten bereits die beiden anderen Orgas mit den Hunden, die uns begleiten durften, Galga Fiona und einen Chihuahua-Mama und ihre drei Welpen, die uns in der Kabine als Handgepäck begleiten durften. Einchecken verlief alles reibungslos, die Orgas blieben alle so lange, bis dies beendet war, und dann marschierten Micha und ich in den Wartebereich. Und dort ging sie dann los, unsere lange Nacht.

Verspätung unseres Fluges nach Palma de Mallorca um zwei Stunden, ein Hin und Her, keine Infos von der Airline, und als wir bereits imnLandeanflug auf Palma waren, kam dann die Durchsage des Kapitän: der Anschlußflug nach München ist verschoben auf morgen! Die Anschlußmaschine hatte wegen 15 Minuten Verspätung nicht auf uns gewartet. Was dann folgte, war für Micha und mich der pure Horror! Wir mit drei Riesenboxen und zwei Taschen mit einer kleinen Hundefamilie und mit der Aussicht, eine Nacht auf Mallorca verbringen
zu müssen. Es fand sich natürlich kein Hotel, das uns mit 9 Hunden aufnahm, wir haben bis kurz vor Mitternacht am Airberlin-Schalter
gestanden, wir haben diskutiert, und irgendwann bin ich dann komplett ausgetickt und zwar als mir die Zuständige versuchte zu erklären, daß wir erst am nächsten Tag um 14 Uhr starten könnte, via Hamburg, und dann um 19 Uhr in München landen würden. Das hat dann gewirkt, auf einmal war es dann zumindest möglich, daß wir auf den Flug um 8.25 Uhr gebucht wurden, zwar waren dann andere Gäste überbucht, aber das war mir in dem Moment relativ egal, denn diese hatten sicher keine neun Hunde als Begleitung dabei.

Da standen wir dann...mit unseren Boxen, den Taschen, ohne Verpflegung für uns oder gar die Hunde, lediglich einem Eimer Wasser, zwei Air Berlin-Flugzeugdecken und zwei kleinen Kissen und so verbrachten wir die Nacht schlaflos auf der Dachterasse, sprich Smoking-Area, wir haben die Boxen dorthin geschleppt, damit die Hunde zumindest frische Luft und
ihre Ruhe hatten. Wir haben dann abwechselnd die Hunde aus den Boxen geholt, damit sie sich wenigstens kurz die Beine vertreten, ihre Geschäfte verrichten und trinken konnten. Die Boxen haben wir auch zwischendurch, so gut es ging, gesäubert, und so konnten die Hunde dann wenigstens stundenweise ruhen und ansatzweise schlafen. Micha und ich haben keine Auge zugemacht, aus Angst, es könnte irgendwas sein, und unsere kleinen Begleiter in den Kabinentaschen waren neben uns auf der Bank, weit geöffnet, damit die Zwerge zumindest ein bißchen das Gefühl von " Nicht-eingesperrt-sein" hatten. Auch diese Nacht nahm irgendwann ein Ende, und als wir um 8.40 Uhr endlich spanischen Boden verließen, war ich einfach nur dankbar, daß unsere Hunde so lieb, so genügsam, so brav und so geduldig waren, und diese Tortur ohne Schäden überstanden habendenn das war unsere allergrößte Sorge.

Ich brauche nicht zu schreiben, was es für ein Gefühl war, endlich am Flughafen München zu landen. Und als uns Susi und Claudia, die die ganze Nacht mit uns gefiebert haben und selbst noch von Deutschland versucht hatten, bei der Airline etwas zu erreichen, in München in Empfang genommen haben, sind die Tränen der Erleichterung geflossen. Micha und
ich waren einfach nur müde, fast zwei Nächte ohne Schlaf, aber mindestens genau so glücklich, daß unsere Flugmäuse alle wohlauf waren und von ihren Pflegefamilien in Empfang genommen werden konnten. Ja, wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen! Ich bin mir sicher, daß Micha und ich diese Kurzreise niemals vergessen werden.

Liebe Grüße Sabine"

Ganz herzliches Dankeschön an Sabine und Micha für ihren großen Einsatz! Ihr habt Die unerwarteten Schwierigkeiten gut gemeistert und den vielen Nasen in ein gutes Zuhause verholfen! Super!