Das sanfte Wesen des Galgo Español lässt einen manchmal vergessen, dass es sich um Jagdhunde handelt. Alle Galgos haben Jagdtrieb, deshalb müssen sie besonders vor dem ersten Freilauf sorgfältig erzogen werden. Hier sollte man sich nicht vom Charme seines Hundes täuschen lassen, denn anfangs sind sie eher noch unsicher und verhalten sich meistens zurückhaltend.
Vorweg, ein unsicherer Hund, beziehungsweise ein Angsthund sollte nicht in Anfängerhände vermittelt werden. Ideal ist immer eine individuelle Beratung.
Ein Hund, der ins Fluchtverhalten geraten könnte, darf natürlich nicht losgelassen werden. Er ist unkalkulierbar. Ein Ableinen wäre fatal, vor allem, wenn er mit der Bezugsperson noch nicht allzu bekannt ist. Jedes Geräusch, andere Hunde und Menschen würden den Hund die Flucht ergreifen lassen. Diese verläuft meist panisch und kopflos und in Folge sind die Ängste noch größer. Bitte führen Sie den Hund mit Brustgeschirr (hinter dem Brustkorb verlaufend) und Halsband. Dies gibt dem Hund mehr Halt, damit mehr Sicherheit und Ihnen die Möglichkeit zur besseren Kontrolle.
Die Leinenführung soll ohne Zug auf das Halsband über das Brustgeschirr erfolgen. Zug auf dem Halsband überträgt Anspannung. Starker Zug beeinträchtigt die Luftzufuhr. Gefühltes Unwohlsein oder sogar Schmerz werden mit dem Erlebten negativ verknüpft. Wenn keine Doppelsicherung mehr erforderlich ist, sollte Ihr Hund daher weiter über das Brustgeschirr geführt werden und mit einer mindestens 3 Meter langen Leine.
Harmonie zwischen Kind und Hund
Hunde sind überall. Auch Eltern, die keinen eigenen Hund haben oder vorhaben, sich einen anzuschaffen, sollten Ihren Kindern einen respektvollen Umgang mit einem Hund vermitteln. Denn Kinder und Hunde haben eines gemeinsam: Sie gehen beide gerne raus und toben im Freien herum. Deshalb bleibt es nicht aus, dass Hund und Kind sich fast täglich begegnen. Ob im Park, auf dem Spielplatz oder auf dem Weg zur Schule...
Die Frage, ob Galgos auch mit Katzen zusammen leben können lässt sich nicht pauschal beantworten. Galgos sind Jagdhunde, die kleine, flinke, vor allem aber flüchtende Tiere als Beute betrachten. Ist einmal der Hetztrieb ausgelöst, kann dies für die Katze tödlich enden. Einem jagderfahrenen Hund mit Tötungsabsicht hat eine Katze nichts entgegenzusetzen! Darüber sollte man sich im Klaren sein! Galgos sind aber auch Rudelhunde. Sie lernen schnell, wer zur Familie gehört und damit als Beute nicht in Frage kommt. Dieser Lernprozess erfordert allerdings Vorsicht, Geduld, Konsequenz und Fingerspitzengefühl. Ist die Zusammenführung gelungen können ganz innige Freundschaften entstehen, die jeden Tierfreund erfreuen!
Was macht man nun mit einem Hund, der alles jagen will, der außerhalb des Hauses nicht mehr ansprechbar ist und auch die leckersten Leckereien verschmäht, der permanent den Horizont nach einer Bewegung absucht, dem sein geliebtes Frauchen/Herrchen in „freier Wildbahn" gänzlich egal ist?
Unter Verselbständigung versteht man das Verhalten eines Hundes, der nicht auf seinen Halter achtet und eigenständig seiner Wege geht – ein Streuner.
Niemand hat „Gehorsam" des Hundes bis zu diesem Tag gefordert, niemand belohnt – im Gegenteil: Der Hund war bei der einheimischen Bevölkerung nicht erwünscht bzw. lästig. Entsprechend hat der Hund seinen Tag mit für ihn wichtigen Dingen zugebracht: Schlafen, spielen, Nahrungsbeschaffung, flüchten, zanken, dösen – so wie es ihm gefiel.
Bedenken Sie bitte: Der Hund ist uns anfangs nicht dankbar, dass er mit uns leben darf! Anfangs steht für ihn das Herausreißen aus seiner gewohnten Umgebung, die Gewöhnung an neue Sozialpartner (Menschen) u.s.w..
Sollten Sie nun frisch gebackener Besitzer eines Streuners (auch Welpen) sein, so verlassen Sie sich bitte nie darauf, dass der Hund Ihnen aufgrund seines natürlichen Folgetriebes nachlaufen wird und deshalb immer frei laufen kann!
Die Überaschung ist sonst groß, wenn Hund in seinem neuen Zuhause selbstbewusst auf eigene Faust seine Umgebung erkundet und Sie dabei einfach stehen lässt. Auch minutenlanges Verstecken hinter Blumen hilft da nicht weiter, der Hund kommt eventuell gar nicht auf die Idee nach Ihnen zu suchen.
Wichtig: Bei einem gerade erst übernommenen Hund aus dem Ausland, ist es zwingend notwendig ihn angeleint spazieren zu führen! Auch auf eingezäunten Freiläufen sollte vor dem Ableinen geprüft werden, inwieweit der Hund seinem neuen Menschen vertraut.
Ein herunterhängende Leine ist hierbei nicht nur auf Spaziergängen nützlich, sondern kann auch in der Wohnung nützlich sein. Man zeigt dem Hund dadurch wie schön es ist seinem Menschen zu folgen. Dabei sollte der Hund keine negativen Erlebnisse haben (z.B. stundenlanges langweiliges Warten). Hier baut man die erste Bindung zum Hund auf, positiv verstärken kann man es mit Leckerchen.
Wichtiger Erziehungspunkt ist dem Hund ein zuverlässiges Hör- oder Sichtzeichen für das „Herstellen von Blickkontakt" beizubringen! Hierfür eignet sich „SCHAU" oder „WATCH"! Ein Hund der Blickkontakt mit der Bezugsperson hält, achtet auf seinen Mensch – diese Aufmerksamkeit ist für alle weiteren Gehorsams- und Erziehungsübungen absolut unerlässlich.
Nehmen Sie ein Leckerchen in die Hand, gut sichtbar für den Hund. Versucht er Blickkontakt aufzunehmen? Dann geben Sie ihm sofort das Leckerchen, loben ihn mit den Worten „fein, SCHAU" (oder eben „fein, WATCH" ) – wiederholen Sie dies nicht stundenlang aber immer wieder mit der Verknüpfung der bereits oben erwähnten Hörzeichen.
Wirken Sie der Verselbständigung gleich zu Anfang ihrer neuen „Partnerschaft" entgegen. Besser der Hund läuft einige Monate an der langen Leine und kann anschließend Freiheiten genießen, die man in unserem Land nur einem gut erzogenen, umgänglichen Hund zugestehen kann – als eine kurze Zeit des Freilaufes, die für einen unerzogenen Hund ohne Bindung sehr viele Gefahren birgt und jede Menge unnötigen Ärger bringen kann!
Unter Verselbständigung versteht man das Verhalten eines Hundes, der nicht auf seinen Halter achtet und eigenständig seiner Wege geht – ein Streuner.Niemand hat „Gehorsam" des Hundes bis zu diesem Tag gefordert, niemand belohnt – im Gegenteil: Der Hund war bei der einheimischen Bevölkerung nicht erwünscht bzw. lästig. Entsprechend hat er seinen Tag mit den für ihn wichtigen Dingen zugebracht: Schlafen, spielen, Nahrungsbeschaffung, flüchten, zanken, dösen – so wie es ihm gefiel.
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