Skip to main content

Leishmaniose

Vorweg: Die Leishmaniose ist KEIN Todesurteil! Ein Leishmaniosetiter bedeutet nicht immer, dass der Hund tot krank oder krank ist. Oft verursachen begleitende Krankheiten die Höhe des Titers (zb eine Babesiose, Wurmbefall, Entzündungen der Gebärmutter). Die Leishmaniose wird bei mehreren vorliegenden Krankheiten immer als letztes behandelt. Ein Hund mit einem Leishmaniosetiter gefährdet NICHT sein Umfeld. Die Leishmaniose ist keine Tierseuche. Es ist in Deutschland genau festgelegt, welche Krankheiten zu den Seuchen zählen, die Leishmaniose gehört nicht dazu. Eine Leishmaniose kann man nicht unbedingt vom Hautbild her erkennen (wahrscheinlicher ist ein Pilz, Allergie oder Milben) – dh kein Tierarzt kann optisch erkennen, ob tatsächlich ein positiver Befund vorliegt!
Eine Übertragung auf den Menschen ist nach jetztigem Wissenstand nur durch den Stich der Sandmücke möglich. Trotz der Millionen deutschen Urlauber, die ihre Ferien in den endemischen Gebieten Europas verbringen (also dort, wo die Leishmanien heimisch sind), sind nur wenige Fälle von Leishmaniose-Erkrankungen bekannt.

Erst durch den Import von Hunden aus den Mittelmeerländern wurde die Diagnose Leishmaniose in Deutschland ein Thema. Sie gehört zu den so genannten Reisekrankheiten. Schützen kann man seine Hunde mit Scalibor Bändern oder Spot on Pärparaten. Grundsätzlich haben die einheimischen (z.B. spanischen) Hunde, eine auf die Krankheit besser abgestimmtes Immunsystem, als einreisende Urlaubshunde.

Es gibt leider immer noch Tierärzte, die die Hysterie um die Leishmaniose aus Unkenntnis schüren. Wir möchten dabei zu bedenken geben, dass sich jeder Urlauber beim Spanienurlaub infizieren könnte, dies aber sicher nicht an der Tagesordnung ist, denn sonst würde keiner mehr nach Spanien reisen. Leishmaniose ist eine Infektion, die von parasitären Einzellern, Leishmanien (Phlebotomus)– ausgelöst wird. Für die Hunde ist dies Krankheit bei Verschleppung lebensgefährlich.

*Es gibt in Deutschland Sichtungen von Sandmücken (Quelle Laboklin: entlang des Rheingrabens in Baden-Württemberg und im Süden von Rheinland-Pfalz)  – diese haben in unserern Klimazonen bei positiven Bedingungen eine Lebenserwartung von 15 Tagen (nach Dr. Naucke, Seminar vom 4. April 2009).



Übertragung: Übertragen werden die Leishmanien durch den Stich der Sand- oder Schmetterlingsmücke (Gattung Phlebotomus) , die infiziertes Blut aufnimmt und durch einen neuen Stich weitergibt (7-9 Tage nach dem Blutsaugakt sind sie infektiös). Hin und wieder wird behauptet, dass Leishmanien durch Zecken, Flöhe, andere Mückenarten oder Milben, durch Beissereien zwischen Hunden oder durch Speichel übertragen werden, diese Aussagen sind schlichtweg falsch und nicht dokumentiert! Durch den nächtlichen Stich der Sandmücke werden die Leishmanien zunächst unter der Haut und dann über das Blut in weitere Organe (Milz, Leber, Knochenmark) verbreitet. Die Inkubationszeit beträgt fünf Wochen bis sieben Jahren. Ohne Behandlung sterben die Tiere auf Grund von Schädigungen der inneren Organe oder an Folgeerkrankungen.

Symptome: Sind so vielschichtig, dass sie nicht alle aufgeführt werden können (das Ausmaß reicht von Hautrötungen bis zu eitrigen Geschwüren, die nur schwer oder nicht heilen, Lymphadenopathie, Nasenbluten, unstillbarer Durchfall, allgemeine Trägheit). Symptome wie Hautveränderungen an den Ohrrändern, Nasenspiegel und Brillenbildung an den Augen, reduzierter Belastbarkeit, Gewichtsverlust, schuppige nicht juckenden Hautveränderungen können auch andere Ursachen haben und lassen nicht ohne weitere Untersuchungen, eindeutig auf eine Leishmaniose Infektion schließen.
In Europa findet man fast nur die viscerale Form der Leishmaniose, die äußeren Veränderungen sind stets sekundär, meist sind die inneren Organe mehr oder weniger stark betroffen (vor allem Niere, Leber).
Aufschluß gibt ein Bluttest (bitte nur ein in Mittelmeerkrankheiten erfahrenes Labor wählen, zB. LABOKLIN), zusammen mit einem großen allgemeinen Blutbild und einer Eiweißelektrophoresekurve. Auch das Urin sollte auf die Funktionstüchtigkeit der Niere untersucht werden.

Therapie: Muss auf jeden Hund abgestimmt werden. Eine Leishmaniosetherapie ist nur dann erfolgreich, wenn KEINE andere (parasitäre) Infektion vorliegt. Ausgeschlossen werden muss ZUVOR eine Ehrlichiose, Babesiose, Borreliose, Annaplasmose, Dirofilariose und der Hund muss entwurmt sein! Wichtig zur Therapiebestimmung und ob überhaupt behandelt werden muss, ist umfassender Mittelmeercheck (NÜCHTERN! vorzugsweise am Abend) und ein großes Blutbild mit Eiweißelektrophoresekurve, sowie Urinkontrolle.
Mittel der Wahl ist Allopurinol und homöopathisches zur Unterstützung der Immunabwehr (Vit. B, Lymphomiosot und Co- Enzymen – bitte KEIN Echinacea!). Die Therapie mit Cortison oder cortisolhaltigen Salben ist absolut kontraindiziert.

• Mehr infos auch unter www.laboklin.de

Die Hunde der GALGO-HILFE e.V. werden alle KURZ vor Ausreise in einem namhaften Labor auf die Mittelmeerkrankheiten getestet!
Auf Leishmaniose positiv getestet Tiere werden vor Ort erneut getestet und sollte sich der Verdacht bestätigen, dann lassen wir sie in der Regel NICHT einreisen.
Wir empfehlen mindestens einmal jährlich eine Blutuntersuchung. Leishmaniose kann bis zu 7 Jahre „schlummern". Je eher Mittelmeerkrankheiten erkannt werden, desto besser sind die Chancen auf ein langes Leben (auch bei einem Leishmaniose infiziertem Tier).